Podiumsdiskussion

Wahlkampfbeeinflussung durch digitale Werkzeuge

Es wird kontrovers diskutiert, ob die Ergebnisse der Präsidentenwahl 2016 in den USA, in der sich Donald Trump durchsetzte, und die der Volksabstimmung über den Brexit entscheidend durch Beeinflussung von außen zustande gekommen sind: Twitter und insbesondere Facebook seien die Werkzeuge gewesen, über die diese Beeinflussung stattgefunden habe, so die vielfache Vermutung. 

In der daran anknüpfenden Podiumsdiskussion soll diskutiert werden, wo die Grenze zwischen angemessener und manipulativer Wahlwerbung bzw. -beeinflussung über die sozialen Medien verläuft und wie weit eine „unabhängige“ politische Willensbildung noch möglich ist, die für eine Demokratie konstitutiv ist – gerade auch mit Blick auf das „Superwahljahr“ in der Bundesrepublik Deutschland, mit diversen Landtagswahlen und der Bundestagswahl. Es diskutieren:

  • Ellen Ehni - Chefredakteurin beim Westdeutschen Rundfunk, Köln
  • Julius van de Laar - Kampagnen- und Strategieberater unter anderem in den Präsidentschaftswahlkämpfen von Barack Obama, Berlin
  • Prof. em. Martin Morlok - Professor für Öffentliches Recht, Rechtstheorie und Rechtssoziologie an der Universität Düsseldorf
  • Prof. Sabine Sielke - Leiterin des Lehrstuhls für Literatur und Kultur Nordamerikas an der Universität Bonn

Moderation: Dr. Michael Köhler

Pandemiebedingt sind für diese Veranstaltung noch keine Zuschauer*innen zugelassen, für die breite Öffentlichkeit wird sie aber durch die Ausstrahlung im Radio zugänglich gemacht: Dieses Podium wird am 02. Mai im „Forum WDR 3“, um 18.04 Uhr, gesendet.

Statements

Ellen Ehni, Westdeutscher Rundfunk, Köln:

Grundsätzlich hat in einer Gesellschaft jede und jeder eine Stimme - doch manche schreien lauter als andere und werden auf Plattformen und durch Algorithmen massiv verbreitet.  Dadurch werden gleichgerichtete Meinungen verstärkt und immer extremere Positionen stehen einander gegenüber. Hier muss öffentlich-rechtlicher Journalismus ansetzen: Wir müssen den Leisen genau zuhören und ihnen eine starke Stimme geben. Wir müssen die wenig Sichtbaren zeigen und ihre Geschichten erzählen. So stärken wir die Mitte der Gesellschaft.

Finanziert wird das Projekt Fragmentierte Öffentlichkeit durch das Grimme-Forschungskolleg an der Universität zu Köln, zum Teil unterstützt durch Mittel von 

  • der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln;
  • der Initiative Medienapokalypsen: Hoffnungen und Ängste zum medialen Wandel am Institut für Medienkultur & Theater;
  • dem Institut für Digital Humanities;
  • dem Zentrum für LehrerInnenbildung;
  • der Grimme-Akademie.

Ein weiterer Kooperationspartner ist WDR 3, WDR 3 ist Kulturpartner der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln.