"Alle Augen auf das Echte!": Über die Potentiale und Herausforderungen von dokumentarischen Serien für eine wachsende Vielfalt potenzieller Auftraggeber*innen diskutierten am 4. Oktober Medienmacher*innen beim Konferenztag „Alle Augen auf das Echte – Doku-Serien zwischen Relevanz und Reichweite“ im Filmforum in Köln.
Die von Medienjournalist Torsten Zages konzipierte und moderierte Veranstaltung wurde von Kulturredakteurin Hannah Pilarczyk eröffnet, die die Stärken und Schwächen des Doku-Serien-Trends skizzierte. In weiteren Vorträgen und Diskussionsrunden wurden unter anderem die wichtigsten internationalen Zahlen und Marktbewegungen im Bereich dokumentarische Serie präsentiert (Fred Black, Ampere Analytics), aktuelle Case Studies vorgestellt (unter anderem „Viral Dreams“ von den Gebrüdern Beetz) und über journalistische Standards bei Doku-Serien diskutiert.
Was braucht ein Thema, um eine gute dokumentarische Serie zu werden? „It has to have a lot of twists and turns”, antwortete Naomi Benson, Leiterin von BBC Documentary. Einen weiteren europäischen Blick gewährten Jaap Schneider und Bas Vos von der niederländischen Produktionsfirma Lusus Media mit ihrer Serie „That One Word – Feyenoord“. Sie berichteten woher ihre Leidenschaft für das Format Doku-Serie kommt: „The real world always gives you something you would never have dreamt to make up on your own.”
Wer sich mit dokumentarischen Serien beschäftigt, kommt an diesem Format nicht vorbei: True Crime. Über die Herausforderung, im Bereich True Crime Geschichten zu erzählen, ohne dabei den oder die Täter*in zum*zur Held*in zu machen, wurde kritisch diskutiert mit VOX-Chefredakteur Marcel Amruschkewitz und Christian Asanger, Vice President Entertainment von Sky Deutschland in der Diskussionsrunde der „Programmentscheider*innen“.
Karin Kuhn, Leiterin Programmbereich Unterhaltung, Kinder & Familie beim WDR und Volker Neuenhoff, Leiter Deutsche Originals Unterhaltung bei Amazon Studios, stellten ihre Ansätze im Bereich dokumentarische Serie vor und sprachen und sich für eine Vielfalt der Themen aus.
Was der Konferenztag zu dokumentarischen Serien gezeigt hat: Doku-Serien sind aktueller und attraktiver denn je. Gleichzeitig ist es ein Bereich, in dem Journalismus und klassischer Dokumentarfilm zusammenkommen und die Chance haben, gemeinsam neue Standards für die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu entwickeln.
Der Konferenztag „Alle Augen auf das Echte – Doku-Serien zwischen Relevanz und Reichweite“ war eine Veranstaltung der Duisburger Filmwoche in Kooperation mit der Grimme-Akademie mit dem Hauptpartner Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen und dem Kooperationspartner Creative Europe Desk NRW.