Mit rund 130 Teilnehmer*innen war der RadioNetzwerkTag 2025 am 5. Dezember in der Evangelischen Akademie Frankfurt erneut ein lebendiger Treffpunkt für Radiomachende, und Nachwuchsjournalist*innen. Bereits zum neunten Mal bot die Veranstaltung umfassende Impulse, praxisnahe Einblicke und die Gelegenheit, mit Expert*innen aus ganz Deutschland rund um die Zukunft des Radios in den Austausch zu kommen.
Eröffnet wurde der Tag von Max Lotter (SWR, DASDING), der in seiner Keynote „Das Problem ist nicht die Generation“ zeigte, wie Zusammenarbeit über Generationen hinweg gelingen kann. Er sprach über Feedbackprozesse, Sprachkultur und Talentmanagement – und darüber, welche Haltung Führungskräfte brauchen, um junge Teams wirklich zu erreichen.
Insgesamt acht Workshops boten anschließend ein breites Programm, das die aktuellen Herausforderungen und Trends der Radiobranche abbildete. Till Simoleit (bigFM) thematisierte die Schnittstelle zwischen Radio und Social Media und fragte, wie Sender heute mit Influencern und Creators wachsen können. Annkathrin Weis gab Einblicke in mentale Gesundheit im Journalismus und den Umgang mit hohen Belastungen, die besonders Berufseinsteiger*innen treffen. Jonas Klemmer diskutierte die Grauzonen journalistischer Meinungsfreiheit im digitalen Raum, während Andreas Fauth in seiner „Volo-Ambulanz“ Karrierewege im Journalismus – mit und ohne Volontariat – pragmatisch beleuchtete.
Am Nachmittag lag ein Schwerpunkt auf technologischen und inhaltlichen Zukunftsfragen: Oliver Hinz zeigte, wie KI in Redaktionen bereits heute Texte, Bilder, Stimmen und Videos generiert und welche Chancen und Grenzen damit verbunden sind. Lukas Schöne (MedienNetzwerk Bayern) diskutierte Trends der Audiobranche und die Frage, wie Radio seine Kernkompetenz – Nähe zum Publikum – ins Digitale übersetzen kann. Mit Meltem Yurt und Ekaterina Astafeva (SWR, Migratöchter) ging es zudem um mehr Migra-Perspektiven im Journalismus: Ein Workshop voller praktischer Ansätze, wie Berichterstattung diverser, näher am Leben und journalistisch stärker werden kann.
Zum Abschluss wurde gefeiert: Bei der Verleihung des RADIOSIEGEL 2025 wurden 34 private Radiostationen für ihre herausragende Volontariatsausbildung ausgezeichnet – ein starkes Signal für Qualität und Nachwuchsförderung im privaten Hörfunk. Mehr dazu unter: www.radiosiegel.de.
Zwischen Workshops, Gesprächen und neuen Kontakten zeigte sich erneut, was den RadioNetzwerkTag ausmacht: Er verbindet Wissen, Austausch und Inspiration – und schafft ein Forum für alle, die Radio heute und morgen weiterdenken wollen.
Durch den Tag führten Aycha Riffi, Leiterin der Grimme-Akademie, und Marcel Gassan, Netzwerk Journalismus e.V.
