Ein Kompetenz- und Qualifizierungsseminar
In der Frage nach journalistischer Glaubwürdigkeit wird guter Medienjournalismus immer wichtiger, denn eine (selbst-)kritische Betrachtung der Medienangebote und Medienentwicklungen schafft auch Vertrauen. Medienjournalist*innen fragen, was schiefläuft und schauen dabei auf die Arbeit der Kolleg*innen. Aber welche medienjournalistischen Themen finden ihren Weg in die Öffentlichkeit und wer sind die Akteur*innen, die über die eigene Branche kritisch berichten?
Das viertägige Seminar „Über Medien informieren“ bietet einen Überblick der wesentlichen Felder medienjournalistischen Arbeitens und vermittelt dabei Grundlagen über den Medienmarkt. Journalist*innen, die am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen, bekommen hier Einblicke in ausgewählte Formate und sammeln Kontakte in diesem besonderen Feld des Journalismus:
Referent*innen aus Hörfunk, TV, Print und Online stellen sich und ihre Formate vor und diskutieren mit den Teilnehmenden relevante Fragestellungen. Das Interesse an einer aktiven Teilnahme im Seminar wird vorausgesetzt: In den Diskussionen, den Gesprächen mit den Gästen, bei Recherche- und Schreibübungen.
Themen und Programmpunkte
Einführung:
- Was ist Medienjournalismus und wo findet Medienjournalismus statt?
- Was sind medienjournalistische Themen?
- Medien-Aufsicht, -Regulierung, -Beobachtung
Cases:
- Medienjournalismus im Hörfunk: Beispiel Töne, Texte, Bilder (WDR) und @mediasres (Deutschlandradio/ Deutschlandfunk)
- Medienjournalismus im Netz: Beispiel dwdl.de, Übermedien, Podcast „Läuft“
- Medienjournalismus im Print: Beispiel Kölner Stadtanzeiger
Übungen:
- Themenrecherche für ein medienjournalistisches Format
- Medienkritik schreiben
- Interviewübung: „3 Fragen an …“
Die Gäst*innen und Referent*innen werden vor dem Seminar bekanntgegeben.
Zielgruppe
Das Seminar richtet sich insbesondere an Nachwuchsjournalist*innen (Studierende, Volontär*innen, Berufseinsteiger*innen) mit Interesse an der Medienberichterstattung. Erste berufliche Erfahrungen (Praktika, Volontariat, freie Mitarbeit etc.) sollten vorhanden sein. Eine Altersbegrenzung besteht nicht. Bewerben können sich Interessierte, die sich einen Einblick über das Arbeitsfeld Medienjournalismus verschaffen möchten und Spaß an Gesprächen und Diskussionen mitbringen.
Bewerbungsverfahren
Die Grimme-Akademie schreibt das Seminar für maximal 15 Plätze aus.
Interessierte Bewerber*innen reichen – neben einem Motivationsschreiben und den üblichen Angaben zur Person (kurze Vita und Kontaktdaten) – (max. 3) schriftliche oder audiovisuelle Arbeitsproben ein, die Aufschluss über Art und Qualität der bisherigen journalistischen Arbeiten geben.
Bewerbungsschluss ist der 26. Mai 2023. (Frühe Bewerbungen sind willkommen)
Die Auswahl und Zusagen übernimmt die Grimme-Akademie in Marl.
Bitte schicken Sie ihre Bewerbung per E-Mail an akademie@grimme-institut.de
Informationen
Grimme-Akademie
Stefan Schröer
Telefon: 02365 9189-45
E-Mail: akademie@grimme-institut.de
Mit freundlicher Unterstützung von
Das sagen Teilnehmer*innen über das Seminar
Sandra Langmann
Sandra Langmann hat Germanistik und Medienwissenschaften an der Karl-Franzens-Universität in Graz studiert. Sie ist Volontärin beim Burda Verlag und Freie Mitarbeiterin bei der Süddeutschen Zeitung, schreibt außerdem für laut.de und Mucbook. Sie war Teilnehmerin des Seminars Medienjournalismus 2018.
„Als junge Journalistin möchte ich so viel wie möglich dazulernen und jede Menge Erfahrungen sammeln. Ich interessiere mich für sehr unterschiedliche Themen und Bereiche und wollte mir daher auch dieses Seminar anschauen. Ich bin sehr froh darüber, denn ich habe sehr spannende Menschen kennen gelernt, habe kurz im Deutschlandfunk moderiert und bei Hans Hoff meine erste Fernsehkritik geschrieben. Das hat mich sehr inspiriert, motiviert und mir auch bestätigt, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe. Ich weiß besser als je zuvor, wo ich hin möchte.“
Johannes Meyer
Johannes Meyer ist Journalist. Er arbeitete für Das Erste, n-tv und RTL. Nach dem Studium der Medienwissenschaften an der Universität Siegen absolvierte er ein Volontariat an der RTL Journalistenschule. 2015 wurde er unter die „Top 30 bis 30“ des Medium Magazins gewählt. Nebenbei ist er als Dozent und Moderator tätig u.a. für die TU Dortmund, das Medienfest NRW oder die Next Level Conference. Er war Teilnehmer des Seminars Medienjournalismus 2017.
„Trotz Medienstudium und Volontariat war dieses Seminar für mich eine absolute Bereicherung. In Zeiten in denen Medien und vor allem Digitales unser ganzes Zusammenleben beeinflussen, bekommen guter Medienjournalismus- und Medienkritik eine ganz neue Bedeutung. Das Seminar meint es ernst, vermittelt einen tiefen Einblick in die Medienwelt und zeigt, dass bewegte Bilder, Audios und Texte einen kritischen Blick von außen verdienen. Ich war erstaunt, wie viel Spaß es gemacht hat, mit einer schnell zusammengewachsenen Gruppe und mit Experten über die Medienwelt zu diskutieren. Solche Seminare müsste es viel öfter geben.“
Jonas Kühlberg
Jonas Kühlberg studierte Kulturjournalismus an der Berliner Universität der Künste. Stationen beim RBB, MDR, Verlag Der Tagesspiegel, Berliner Zeitung, Zitty Berlin und Neukoellner.net. Er war Teilnehmer des Seminars Medienjournalismus 2017.
„»Was wir über die Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien.« Dieser vielzitierte Satz Niklas Luhmanns mag inzwischen abgegriffen klingen. Doch die Debatte um „FakeNews“, die Repräsentation von Geflüchteten und Migrant*innen in den Medien oder der Anteil von Frauen in redaktionellen Führungspositionen zeigen wie aussagekräftig Luhmanns Befund noch heute ist. Das haben mir die Workshops und Gespräche beim Deutschlandfunk in Köln einmal mehr vor Augen geführt.
Umso wichtiger ist es deshalb, sich als angehender Journalist kritisch mit den Medien auseinanderzusetzen und das eigene journalistische Handeln immer wieder auf’s Neue zu hinterfragen. Die Referent*innen des Grimme-Seminars geben Einblicke in das Handwerk des Medienjournalismus, eröffnen Perspektiven für Berufsfelder und ermöglichen kritische Reflexionen über die eigene journalistische Arbeit. Und nebenbei – und nicht minder wichtig – gibt es ausreichend Gelegenheit mit vielen jungen Leuten ins Gespräch zu kommen, die die gleiche Leidenschaft teilen wie man selbst.“
Marie Ludwig
Marie Ludwig hat unter anderem beim ZDF, WDR und der Süddeutschen Zeitung praktiziert und Journalistik in Leipzig studiert. Sie war Teilnehmerin des Seminars Medienjournalismus 2016.
„Ein Seminar, vier Tage, neun Vorträge – das Seminar Medienjournalismus hat mir gezeigt, dass Medienjournalist*innen eine unglaublich wichtige Rolle in unserer Gesellschaft einnehmen: Insbesondere in Zeiten, in denen der Vorwurf der „Lügenpresse“ immer leichtfertiger ausgesprochen wird, ist das gegenseitige Reflektieren über die eigene Arbeit unerlässlich geworden. Einen praxisnahen Einblick im Kreise junger Journalist*innen; Impulsvorträge von Medienexpert*innen, die auf Augenhöhe über ihre Arbeit sprechen, Tipps geben und sich offen im kritischen Diskurs zeigen – all das bietet dieses Seminar. Für mich eine Zeit, die mich nicht nur fachlich weitergebracht, sondern auch unheimlich inspiriert und mit vielen Menschen zusammengebracht hat.“
Gabriele Scherndl
Gabriele Scherndl studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft in Wien, sie schrieb und schreibt für verschiedene Zeitungen in Österreich und Deutschland. Sie war Teilnehmerin des Seminars Medienjournalismus 2016.
„Die vier Tage in Köln waren auf zwei Arten spannend: Zum einen boten die Vortragenden Einblicke in die Theorie und die alltägliche Arbeit von Medienjournalisten. Zum anderen wurde die Möglichkeit geschaffen, Kontakt zu teilnehmenden Jungjournalist*innen aus verschiedensten geografischen und journalistischen Gebieten zu knüpfen. Beides war geprägt von interessanten Gesprächen und anregenden Diskussionen über unser Handwerk.
Ich halte es für wichtig, sich so intensiv mit der Sparte des Medienjournalismus zu beschäftigen. Denn, und dies wurde auch im Laufe des Seminars immer wieder deutlich: Wir müssen uns mit dem, was wir tun, auseinandersetzen. Und zwar immer wieder aufs Neue.“